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Sind vegane Ersatzprodukte ungesund?

Sind vegane Ersatzprodukte ungesund?

Von Jan Rein · Aktualisiert: 16. Mai 2025

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Ersatzprodukte liegen voll im Trend. In diesem Artikel stellen wir uns drei Fragen: Sind vegane Ersatzprodukte unnatürlich? Wie ungesund sind Fleischersatz und Pflanzen-Drinks? Und warum essen wir das Zeug überhaupt?

Sind Ersatzprodukte unnatürlich?

Ja.

Weißt du, was noch unnatürlich ist? So gut wie alles, was wir essen.

Menschen sind nicht in vielen Dingen gut. Richtig gut sind wir aber darin, unsere Umwelt zu verändern. Wir züchten, spritzen, schneiden, pressen unsere Lebensmittel seit tausenden Jahren und schneiden an ihren Gencodes rum.

Schau dir folgendes Bild an.

Bild: Wikipedia

Das ist eine Ur-Banane. Mit der süßen Supermarkt-Variante hat die nicht mehr viel zu tun. Genauso verhält es auch mit anderen Lebensmitteln.

Wurst, H-Milch, Cornflakes, künstlich gezuckerte Softdrinks – alles unnatürlich.

Zutaten-Paradox: Das ist doch alles Chemie!

Warum ist die Zutatenliste von Ersatzprodukten so lang?

Weil wir diese Lebensmittel selbst zusammenbauen. Wir nehmen Einzelteile und müssen diese als Zutat auflisten. Lebensmittel, die »ab Werk« schon sind wie sie sind, müssen keine Zutatenliste tragen (wie Fleisch).

Aber das ist doch alles Chemie!

Ja, stimmt. Der Bildschirm, auf dem du das liest – Chemie. Eine Banane – Chemie. Wir – Chemie. Alles ist Chemie.

Banane Inhaltsstoffe Chemie

Immer weiter entfernen wir uns vom Ursprung unserer Lebensmittel. Wir verändern munter drauf los, im Namen von Genuss, Geld und Nahrhaftigkeit.

Das Sonderbare an Ersatzprodukte ist nicht, dass sie unnatürlich sind. Sie sind einfach neu und wir hatten keine Zeit, uns an sie zu gewöhnen. Fake-Fleisch und Pflanzendrinks sind nur weniger lang unnatürlich als Wurst und H-Milch.

Sind vegane Ersatzprodukte ungesund?

Was gesund ist und was nicht, hängt in vielen Fällen von der Betrachtungsweise ab. Für mich sind Nüsse und Samen Teil einer gesunden Ernährung. Jemand mit Nuss-Allergie würde mir widersprechen.

Massai finden frisches Blut lecker und gesund. Hierzulande ist das höchstens für Carnivore-Fans nachvollziehbar.

In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder neue Ernährungsrichtlinien; laufend wird neu definiert, was gesunde Ernährung ist. Und sucht man außerhalb der eigenen Blase wird klar: Es gibt keinen Konsens.

Der Kontext entscheidet

Trotzdem würden viele Ernährungswissenschaftler, Mediziner und sonstige Experten der Aussage zustimmen: Die meisten Ersatzprodukte sind nicht besonders gesund.

Aber wie relevant ist das überhaupt? Eine pauschale Antwort hierauf ist unmöglich. Entscheidend ist z. B.:

  • Wie oft isst man (ungesunde) Ersatzprodukte?
  • Womit isst man das Fake-Fleisch?
  • Von welchen Produkten sprechen wir genau?
  • Trinkt man gezuckerte Pflanzen-Drinks oder nicht?

Ein veganer Sonntagsbraten mit Rotkohl und Ofenkartoffeln ist nicht ungesund. Vor allem dann nicht, wenn es einem hilft, unter der Woche auf Discounter-Wurst zu verzichten und stattdessen mehr Obst und Gemüse zu essen.

Was ich damit sagen will: Bei der Bewertung von Lebensmitteln kommt es auf den Kontext an, in dem sie gegessen werden. Die Gesamtheit aller Mahlzeiten zählt mehr als eine einzelne Zutat.

Nährstoffe: Ersatzprodukte für Fleisch

Fleisch steht in der Menschheitsgeschichte vor allem für eins: hochwertiges Protein. Genauer gesagt, ist Fleisch im Allgemeinen eine gute Quelle für Aminosäuren.

Aminosäuren sind die Bestandteile von Proteinen und Proteine wiederum brauchen wir für Muskeln, das Immunsystem und vieles mehr. Wie schneidet Fleischersatz also im Duell gegen Fleisch hinsichtlich Protein und anderer Nährstoffe ab?

Beyond Meat BurgerBurger (Rind)
269 kcal293 kcal
18 g Protein23 g Protein
18 g Fett22 g Fett
4 g Carbs0 g Carbs

5 Gramm weniger Eiweiß, aber auch weniger Fett und Kalorien für den Beyond Meat Burger im Vergleich zum klassischen Rinder Patty [1, 2].

Beide Varianten liefern insgesamt ordentlich Protein, nur leider liegen mir keine Analysen hinsichtlich Aminosäuren im Beyond Meat Burger vor. Es ist nur die Rede von einem »kompletten Protein«. Der Burger enthält demnach alle essenziellen Aminosäuren.

Fleisch ist der wohl bekannteste Lieferant des Spurenelements Eisen. Vor allem rotes Fleisch enthält hohe Mengen von zweiwertigem Eisen (Häm-Eisen). Und Fleischersatz?

Beyond Meat führt auf seiner Website – typisch USA – nur Prozentwerte für Mikronährstoffe auf. Das macht einen direkten Vergleich mit einem Fleisch-Burger unmöglich. Trotzdem: Ein Pflanzen-Burger deckt 25 % des täglichen Eisenbedarfs1.

Fazit: Sicher, aber keine Health Foods

Pflanzliche Alternativen haben noch einen weiteren Vorteil. Während tierische Lebensmittel potenzielle Infektionsherde (BSE, Schweinegrippe, Fipronil) sind, trifft das in nur sehr viel geringerem Maße für Pflanzen-Burger und Co zu.

Das macht sie zu sicheren, aber nicht zwingend zu gesunden Lebensmitteln. Aber seien wir mal ehrlich, wer greift schon auf der Suche nach Health Foods zu nachgemachtem Fleisch?

Warum essen Menschen Fake-Fleisch?

Zunächst muss man sich fragen: Wieso essen Menschen das »Original« nicht? Das kann viele Gründe haben:

  • Tierschutz
  • Natur und Umwelt
  • Gesundheit
  • Religion

Man kann über alle Punkte streiten, aber schlussendlich ist es (zum Glück) die freie Entscheidung eines jeden Menschen, was er isst – und was nicht.

Es sind übrigens nicht die paar Veganer, die für den Boom von Ersatzprodukten verantwortlich sind. Es sind viele Millionen Mischköstler, die gerne mal etwas anderes probieren wollen, gerne mal auf Fleisch verzichten. Man nennt sie Flexitarier: flexible Vegetarier.

Verzichtet man – aus welchen Gründen auch immer – auf Fleisch, Milch, Eier, Käse und Blut heißt das nicht, dass man auf den jeweiligen Geschmack verzichten will. Ich kenne niemanden, der aus Geschmacksgründen kein Fleisch mehr isst.

Das ist es: Menschen essen Ersatzprodukte, weil sie schmecken.

Sicher, es ist ein Bonus, dass dafür keine Tiere leiden mussten. Aber am Ende des Tages muss es schmecken, damit die Masse es isst.

Welcher vegane Käse schmeckt am besten?

Zum Schluss noch unsere Meinung, welcher vegane Käse am besten schmeckt. Diese Frage bekommen wir sehr oft, weil es vielen Menschen besonders schwer fällt, auf Käse zu verzichten.

Als wir vegan wurden, war die Auswahl im Supermarkt noch sehr überschaubar. Unser Favorit damals: Wilmersburger. Heute mögen wir Simply V am liebsten.

Auch hier gilt: »Gesund« sind vegane Käsealternativen nicht. Aber wer sich überwiegend vollwertig ernährt, darf auch mal eine Scheibe Brot mit veganem Käse essen.


Vom Reformhaus in die Supermärkte und Fast-Food-Ketten: Pflanzliche Alternativen sind keine Nischenerscheinung mehr. Ersatzprodukte sind so konsequent zeitgemäß wie kaum eine andere Lebensmittelkategorie. Es sind High-Tech-Produkte für eine moderne, digitale Gesellschaft.

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Über Jan Rein

Jan ist Ökotrophologe (B. Sc.) und Ernährungsökonom (M. Sc.). Er ist Autor von »Das Pups-Tabu: Was wirklich gegen Blähungen hilft – und dem Darm guttut« und schreibt auch auf seiner privaten Seite.

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Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Pauline Schirmer

    12. Dezember 2019 um 15:32

    Super Beitrag! Ich finde diese differenzierte Betrachtungsweise super und genau nach dem Prinzip lebe ich auch. Das meiste ist in Maßen nicht ungesund und manchmal braucht man Dinge auch eher für die Seele als für den Körper und dann ist das auch in Ordnung 🙂
    Ich esse persönlich sehr gerne mal einen veganen Burger, veganen Käse und liebe es neue Ersatzprodukte auszuprobieren, weil das einfach so spannend ist!
    Aber das ist alles etwas besonderes und zu 80-90% ernähre ich mich dann vollwertig und ich denke die Mischung ist dann sehr gesund 🙂

    Liebe Grüße
    Pauline <3

    https://mind-wanderer.com/2019/12/06/nachhaltige-geschenkideen-verpackungen-lesswaste/

    Antworten
  2. Josephin

    12. Dezember 2019 um 17:25

    Top Beitrag. Differenziert, adressatenorientiert und kritisch.
    Ich hasse Artikel, die den Veganismus in den Himmel loben. Ich bin ein Alles-Esser und kaufe, wie du schon sagst, Ersatzprodukte, um weniger Tierisches und mehr Pflanzliches in meinen Speiseplan zu integrieren.
    Meiner Meinung nach macht es die Menge und die Qualität. 1-2 Mal die Woche Fleisch halte ich für vertretbar, wenn man sich beachtet, dass der Durchschnittsdeutsche 3 Mal täglich Fleisch isst.

    Gerne mehr zu dem Thema!

    Schöne Weihnachten!

    Antworten
    • Jan Rein

      12. Dezember 2019 um 18:54

      Danke, dir auch eine schöne Weihnachtszeit!

      Antworten

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