Immer mehr Menschen wollen vegan werden. Bei mir war es im Sommer 2013 soweit – und ich habe die Entscheidung nie bereut. Zeit für ein Fazit.
In diesem Artikel teile ich 7 Dinge, die sich geändert haben seit ich vegan* wurde. Vielleicht inspirieren sie dich ja, der veganen Ernährung auch eine Chance zu geben?
*Aus verschiedenen Gründen bezeichne ich mich nicht mehr als Veganer. Dazu werde ich in nächster Zeit einen Artikel schreiben und hier verlinken.
#1 Bessere Verdauung mit veganer Ernährung
Ich hab schon oft davon erzählt und 2017 sogar ein Buch dazu veröffentlicht (»Das Pups-Tabu«*). Aber ich muss es immer wieder sagen: Meine Verdauung ist besser als je zuvpr.
Und ich hatte wirklich extreme Probleme. Heftige Blähungen und Ärzte, die nicht helfen konnten – dann wurde bei mir Reizdarm diagnostiziert. Und nach meiner Umstellung auf vegan, wurde es erst einmal schlimmer.
Was ich damals nicht wusste: Das erleben viele Menschen, wenn sie vegan werden. Es lag vor allem daran, dass ich mehr Ballaststoffe aß als vor der Umstellung. Doch nach einer Eingewöhnungszeit von wenigen Wochen und unterstützenden Maßnahmen (auf die ich im Detail in meinem Buch eingehe), geht es mir heute besser als je zuvor.
#2 Mehr Abwechslung in der Ernährung
Dass ich freiwillig auf Eier, Fleisch, Honig und Milchprodukte verzichte, hat meinen Tellerrand sprichwörtlich erweitert. Ich esse heute abwechslungsreicher als je zuvor.
So viele Lebensmittel habe ich neu oder wiederentdeckt. Hier ein paar Beispiele:
- Quinoa, Amaranth, Hirse und andere Pseudocerealien
- Chia- und Hanfsamen
- Erbsen, Artischocken und Rosenkohl (habe ich früher gehasst – jetzt liebe ich es!)
- Pflanzendrinks: Soja, Mandeln, Kokos, Reis etc. – mein Liebling: Oatly.
- Kokosmehl und Buchweizenmehl
All das habe ich vorher nie gegessen oder gar gehasst. Jetzt gehört es zu meinem Speiseplan.
Tipp: Wir haben zwei kostenlose vegane Ernährungspläne geschrieben, die alle Nährstoffe zu 100 % abdecken.
#3 Gesund zugenommen (gewollt)
Für Viele der blanke Horror, für mich ein Segen. Nachdem ich eine zeitlang mit meinen 56 kg durch das Leben geschlichen bin, voller Selbstzweifel, kränklich und bleich, strotze ich heute vor Selbstbewusstsein, Lebensfreude und Zuversicht.
Zunehmen mit veganer Ernährung geht nicht? Ich bin der lebende Beweis, dass es sehr wohl geht. Veganer sind magere Striche in der Landschaft? Von wegen. Meine besten Tipps zusammengefasst:
- Kaloriendichte Lebensmittel essen (Nüsse und Samen, hochwertige Öle, Nussmuse etc.)
- weniger Sport, mehr Ruhephasen (4–5 statt 7 Tage die Woche Sport)
- an der Psyche arbeiten
Nimmt man nach dem Vegan werden automatisch zu? Natürlich nicht. Entscheidend ist in erster Linie die Kalorienbilanz. Isst man mehr, als man verbraucht, nimmt man zu. Und umgekehrt.
Mit veganer Ernährung fällt das Abnehmen sogar vergleichsweise leicht. Vorausgesetzt man ernährt sich vollwertig vegan, greift man dadurch auf vergleichsweise kalorienarme Lebensmittel zurück.
#4 Blutarmut weg
Bevor ich vegan wurde, war ich nicht nur dünn und von Blähungen geplagt, sondern hatte noch mit einer unerklärlichen Blutarmut zu kämpfen. Verschiedene Ärzte konnten sich die Anämie nicht erklären, sie nicht auf einen Eisenmangel o. ä. zurückführen und waren schlichtweg ratlos.
Wenige Monate nach der Umstellung auf Vegan, ließ ich mein Blut erneut untersuchen. Die Blutarmut war verschwunden. Die Reaktion meines Arzt auf meine Ernährungsumstellung: Glaube versetzt Berge und ein müdes Lächeln. Damit kann ich gut leben.
#5 Achtung vor dem Leben
Seit ich vegan lebe, achte ich das Leben mehr denn je. Ich sehe Lebewesen mit anderen Augen. Ohne ins Esoterische abzudriften, kann ich von mir sagen, dass ich mich verbundener mit dem Leben auf der Welt fühle. (Klingt super kitschig, ist aber so.)
Wenn ich beim Spazieren Kühe, Hühner oder Bienen sehe, sehe ich sie mit anderen Augen. Es ist schwer zu beschreiben, aber vielleicht weißt du ja was ich meine?
#6 Mehr Ruhe und weniger Aggression
Ich war nie wirklich super aggressiv, konnte aber durchaus ganz schön aus der Haut fahren. Obwohl mein Testosteron seit der Umstellung auf Vegan gestiegen ist, bin ich entspannter.
Es muss schon richtig was schief gehen, um mich aus der Fassung zu bringen. Und das ist auch gut so. Der Beziehung mit Laura tut das auch unheimlich gut.
#7 Mehr Selbstbewusstsein
Die Diskussionen mit Andersdenkenden und auf den Schlips getretenen stärkten mein Selbstbewusstsein. Die Umstellung auf Vegan führte dazu, dass ich mich intensiv mit Ernährung, Gesundheit und Fitness auseinandersetze. Dazu kam das inzwischen abgeschlossene Ökotrophologie-Studium.
Dieses Selbstbewusstsein ist der Grund, warum ich inzwischen ganz entspannt in jede schwierige Unterhaltung gehen kann. Verbunden mit dem Sport und dem insgesamt gesteigerten Wohlbefinden, bin ich so selbstbewusst wie nie. Nicht zu verwechseln mit Arroganz oder Überheblichkeit. Einfach selbstbewusst.
Fazit: Wieder vegan werden?
Gibt’s denn nichts, was sich zum Negativen verändert hat? Nö. Sorry, falls ich dich enttäusche, aber mir geht es bestens. Der Schritt zu veganen Ernährung und Lebensweise war sicherlich einer der besten in meinem bisherigen Leben.
Wie geht es dir? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Du kannst auch gerne negative Erfahrungen mit den Lesern und mir teilen. Ich freue mich auf deinen Kommentar.
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Andrea hadenfeldt
Hallo Jan, Laura…
Dein wunderbarer Artikel, ich bin 48, w, ging mir an die Seele.
Dinge wie Plastik und Bio sind für Sergius, meinen Mann und mich auch fraglich, dennoch untertützt er gerne DrogerieMärkte, die das vegane Bewusstsein unter die breite Masse bringen und somit eine Revolution in Gange bringen….na ja….eine kleine :))) wir bekamen das vegane Leben quasi über Nacht geschenkt….nachdem zig Jahre lang Hintergrundprogramme liefen…
Es ist die glücksbringendste Wahl die wir je getroffen haben.
Verdauung bestens….chron. Übelkeit…weg, Fleischsucht…..kenn ich nicht mehr
Glücksregen, wenn sich unsere Teller füllen…
Dankbarkeit der Schöpfung und dem Leben als solches gegenüber….
Vielen lieben Dank für deinen Artikel….bist sooo jung….liebe Grüsse an Laura
Andrea mit ihrem Sergius….machs gut
Laura Merten
Liebe Andrea,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Es freut uns sehr zu hören wie gut es euch mit der Umstellung geht 🙂
Ganz liebe Grüße
Laura und Jan
Yvonne
Danke für deinen tollen Artikel!
Ich war immer überzeugter Fleischesser. Aber durch meinen eigenen Blog beschäftige ich mich viel mit dem Thema Krebs und Ernährung. Mittlerweile kann ich meinen Lesern Fleisch eigentlich nicht mehr mit gutem Gewissen empfehlen. Denn Fleisch fördert das Krebsrisiko um ein vielfaches.
Noch ein Grund mehr vegan bzw. vegetarisch zu werden!
Laura Merten
Liebe Yvonne,
vielen Dank für deinen Kommentar! In der Tat ist es nicht wirklich sinnvoll in der heutigen Zeit noch Fleisch zu essen. Weder aus ethischer, noch aus gesundheitlicher Sicht. Und die Krebsentstehung ist ein großer Aspekt, der Vielen nicht bewusst ist.
Viele Grüße
Laura