Na, schonmal Sojadrink oder Mandelaufstrich gekauft? Herzlichen Glückwunsch, denn dann bist auch du ein bedeutender Teil des Vegan Boom in der deutschen Lebensmittelindustrie. Die Zeiten, in denen nur winzige Reformhäuser pflanzliche Alternativen anboten, gehören nun endgültig der Vergangenheit an.
So steigt der Umsatz für vegetarische und vegane Lebensmittel in den letzten Jahren kontinuierlich. In 2015 belief sich der Umsatz – man lese und staune – immerhin auf 454 Millionen Euro. Laut Branchenreport Vegetarisch & Vegan: Modeerscheinung oder nachhaltiger Wachstumsimpuls? sind für das durchschnittliche jährliche Wachstum von 17 % insbesondere folgende Warengruppen zuständig:
- Fleischalternativen
- Milchalternativen
- Bereich Frühstück mit pflanzlichen Brotaufstrichen, Müsli und Cornflakes
Vegan Boom: Jeder Einkauf bringt neue Entdeckungen
Ich weiß ja nicht, wie es dir geht. Seit ich Mitte 2013 vegan wurde, hat sich die Auswahl veganer Lebensmittel gefühlt verzehnfacht. In der Regel machen Laura und ich ein Mal pro Woche einen Großeinkauf und entdecken jedes Mal neue pflanzliche Aufstriche, vegane Marken, Milchalternativen und haste nicht gesehen.
Zugegebenermaßen sind wir waschechte Produkttest-Junkies und packen uns gerne Neuerscheinungen in den Einkaufswagen. Dabei entdecken wir viele geschmackliche und inhaltliche Nieten, aber auch so einige Schätzchen, die wir im Anschluss immer wieder gerne kaufen. (PS: Neuentdeckung des Sommers: Simply V)
Inzwischen gibt es wirklich in jedem Supermarkt eine (zumindest kleine) vegane Ecke. Sogar die Discounter wie Lidl oder Aldi rüsten sich dem Andrang auf pflanzliche Alternativen zu Billigfleisch und Ich-zock-den-Milchbauer-ab-Milch. So sorgte zuletzt die vegane Lidl Fan-Pizza für einigen Wind in sämtlichen Social Media Kanälen.
Merke: Kommt das vegane Zeug sogar dem Discounter ins Haus, wird’s ernst.
Wohin führt der Vegan Boom?
Wohin wird uns diese Reise im Raumschiff Vegaprise führen? Werden wir irgendwann nur noch vegane Supermärkte haben? Und wann wird die Rügenwalder Mühle ihre Produktion komplett veganisieren? Ehrliche Antwort: Vermutlich niemals.
Und für mich ist das okay. Solange das Bewusstsein für eine tierleidfreie(re) Gesellschaft wächst, die Menschen ihre Scheuklappen ablegen und einfach mal ‘ne vegane Bolognese probieren, bin ich zufrieden. Laut den IFH-Prognosen wird sich das Wachstum der Branche in den nächsten Jahren übrigens fortsetzen.
Warum auch nicht? Die Produkte werden immer besser, die Konsumenten immer offener und die Preise zunehmend wettbewerbsfähig. Der Kapitalismus hat uns noch nie im Stich gelassen. Und das wird er auch beim Vegan Boom nicht.
Wie stehst du zu der Entwicklung der veganen Lebensmittelbranche? Top oder Flop? Und was sind deine Lieblingsprodukte der letzten Wochen? Schreib’s doch gerne in die Kommentare 🙂
Bis dahin alles Gute und bis bald,
Jan
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Tabea
Also von aufwändig produziertem Fleisch- und Milchproduktersatz halte ich ehrlich gesagt wenig. Für mich geht Natürlichkeit bei Lebensmitteln vor Kriterien wie vegan oder so ähnlich. Ich kaufe mir also lieber beim Bauern meines Vertrauen einen Liter Milch frisch und esse regionalen Biokäse als verarbeitetes Soja zu mir zu nehmen. Aber das ist wohl einfach eine Einstellungssache…
Dass es ein größeres und weiter wachsendes Sortiment an veganen Produkten gibt, finde ich aber nicht schlecht. Mehr Auswahl ist immer gut – und bringt Abwechslung und Inspiration für den Speiseplan.
Den Ausbau vom Bio- und Fairtrade- Sortiment würde ich aber noch wichtiger finden. Es muss einfach mehr Wert darauf gelegt werden, dass unsere Umwelt nicht unter unserem Nahrungsanbau leidet und alle Menschen auch von ihrer Arbeit leben können. Aber zum Glück geht es ja auch in diesem Bereich super voran! 🙂
Liebe Grüße
Semper Veganis
Hey Tabea, danke für deinen Kommentar! Das Bio- & Fairtrade-Sortiment wächst ebenfalls fleißig. Und das ist super! 🙂