Die Carnivore Diet ist der neuste Ernährungstrend aus den USA. Was für die einen wie jeden Tag Weihnachten klingt, ist für die anderen totaler Blödsinn. Doch was steckt hinter der Fleisch-Diät – und kann das wirklich gesund sein?
Im Internet findet man alles. Unter anderem auch Menschen, die nur Fleisch essen. Euphorische Berichte über nie erlebte Fitness, geistige Gesundheit und Spaß am Essen teilen sie mit der Welt. Wir fragen uns: Ist die »Carnivore Diet« nur eine kulinarische Eintagsfliege oder ist mehr dran?
Die Carnivore Diet
In diesem Teil geht’s um die Grundlagen. Erst stelle ich eine Defintion vor (Was darf man bei der Carnivore Diet essen?). Danach geht es um die zugrundeliegende Theorie und die erhofften gesundheitlichen Vorteile.
Was heißt Carnivore Diät?
Du fragst dich, was genau die Carnivore Diet ist? Nun, es gibt keine einheitliche Definition. Dafür aber einen Merkspruch:
Bei der Carnivore Diet ist alles erlaubt, was mal gelaufen, geschwommen oder geflogen ist – und davon abstammt.
Anhänger dieser reinen Fleisch-Diät essen:
- Rotes Fleisch (Rind, Schwein, Wild, Vögel)
- Weißes Fleisch (Huhn, Truthahn, Fisch, Meeresfrüchte)
- Innereien (Herz, Leber, Nieren, Zunge, Knochenmark, Hirn)
- Eier*
- Milchprodukte*
- Gewürze und Würzmittel
*Es gibt Anhänger, die Eier und Milchprodukte essen, dann aber in Maßen. Und es gibt Puristen, die auch darauf verzichten.
Theorie und Versprechen
Du fragst dich wahrscheinlich: »Warum soll das gut sein?« Schließlich widerspricht es so ziemlich dem, was man als gängige Ernährungsempfehlungen kennt: weniger Fleisch essen, dafür mehr Gemüse, Obst, Vollkornprodukte.
Die Carnivore Diet basiert auf drei Annahmen:
- Wir essen heutzutage zu viel Müll.
- Fleisch enthält alle Nährstoffe, die wir zum überleben brauchen.
- Pflanzen enthalten Stoffe, die giftig sind oder Allergien hervorrufen.
Stimmt soweit alles. Auf das Aber gehe ich weiter unten im Detail ein.
Mögliche Vorteile der Carnivore Diet:
- Abnehmen fällt leicht
- weniger Körperfett
- bessere allgemeine Fitness
- bessere Herzgesundheit (z. B. kein Bluthochdruck mehr)
- Eindämmung gesundheitlicher Leiden, insbesondere bestimmter Autoimmunerkrankungen
- Verschwinden ernährungsbedingter Allergien und Unverträglichkeiten
- Therapie gegen Darmpilz (Candida albicans)
- weniger Verdauungsprobleme (Blähungen etc.)
- höherer Testosteronspiegel
Kommt dir die Liste bekannt vor? Weiter unten erkläre ich warum. Zumindest einen möglichen Grund.
Die Fleisch-Diät unter der Lupe
Klingt bisher ja alles ganz gut. 24/7 Steak, Bacon, Eier, Fisch und Meeresfrüchte essen und damit noch was für die Gesundheit. Ein Traum für manche Menschen!
Das erklärt die steigende Beliebtheit der Carnivore Diet, die derzeit vor allem in den USA Schlagzeilen macht. Bis der Trend hier Fuß fasst, ist nur eine Frage der Zeit. Bis dahin will ich die hohe Erwartungshaltung aber auf den Boden der Realitäten runterholen.
Die Carnivore Diet und wissenschaftliche Studien
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Carnivore Diet sind nicht untersucht. Befasst man sich mit dem Thema, könnte man aufgrund der zahlreichen Erfahrungsberichte meinen, man hätte es mit vielen Studien zu tun.
Es gibt keine klinischen Kontrollstudien. Keine Langzeitstudien. Nichtmal eine nennenswerte Anzahl an Humanstudien. Die Argumente der Fleisch-Diät-Beführworter werden meist mit Erfahrungsberichten, Tierstudien und biochemischer Theorie belegt.
Meiner Meinung nach soll jeder essen dürfen, was er will. Es dann aber mit teils haarsträubenden Argumenten »wissenschaftlich« untermauern zu wollen, verfehlt die beabsichtige Wirkung. Aber das Problem kennt man ja auch von anderen Ernährungstrends.
Fleisch enthält alle Nährstoffe. Wirklich?
Weiter oben schrieb ich, die Carnivore Diet würde alle wichtigen Nährstoffe liefern. Für Protein, Fett, Mineralstoffe wie Zink und Eisen und Vitamine wie B12 und A mag das stimmen. Aber bei einem Stoff muss ein Fragezeichen dahinter: Vitamin C.
Vitamin C nehmen wir vor allem über Pflanzen auf. Zitrusfrüchte, Paprika, Beeren und sogar Kartoffeln enthalten reichlich Vitamin C. Aber Fleisch?
Bei der Fleisch-Diät, so ihre Anhänger, seien keine hohen Vitamin-C-Mengen notwendig. Durch den Verzicht auf Kohlenhydrate würde die Aufnahme von Vitamin C gefördert.
In Abstinenz von Kohlenhydraten wird der Ketonkörper beta-hydroxybutyrate (β-Hydroxybuttersäure) gebildet. Dieser Ketonkörper, der auch bei einer ketogenen Diät gebildet wird, soll zum Teil eine der Funktionen von Vitamin C übernehmen. Es geht dabei um die Bildung von Kollagen, einem Teil des Bindegewebes.
Soweit zumindest die Theorie. Inwiefern dieser Mechanismus die niedrige Vitamin-C-Aufnahme bei der Carnivore Diet puffert, ist nicht untersucht.
Ja, aber was ist mit den Inuit? Die essen doch auch nur Fleisch! Stimmt nicht ganz. Erstens essen die Inuit während der kurzen Saison auch z. B. Beeren. Und außerdem essen die wirklich alles mögliche an Fleisch. Unter anderem fettige Walhaut, die Vitamin C und Kollagen liefert.
Von den 13 Vitaminen, die wir zum Überleben brauchen, kommt eines wahrscheinlich zu kurz. Doch damit nicht genug. Auch die Vitamine E und Folat (Folsäure) nehmen wir fast ausschließlich über Pflanzen auf. Und wenn wir zu wenig Vitamin E aufnehmen, bekommen wir zudem Probleme bei der Aufnahme und Verwertung von Vitamin K.
Ein Teufelskreis. Denn Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wirken nicht isoliert, sondern beeinflussen sich gegenseitig.
Die Vorteile kommen dir bekannt vor?
Sämtliche populären Ernährungstrends haben eines gemeinsam: Ihre Anhänger feiern Verbesserungen.
Veganer, High- und Low-Carber, Trennköstler, Paleos – sie alle berichten von mehr Wohlbefinden, reinerer Haut, weniger Müdigkeit. Sie alle berichten von kurzfristigen Verbesserungen. Sie alle erzählen die Wahrheit.
Wie kann das sein? Alle positiven Erfahrungen resultieren aus ihrer negativen Geschichte.
Um seine Ernährungsweise ändern zu wollen, muss man unzufrieden mit dem Ist-Zustand sein. (Oder einfach neugierig, aber das ist die Ausnahme.) Die Carnivore Diet ist eine Eliminationsdiät, eine ziemlich krasse. Tatsächlich werden einige Probleme verursachende Lebensmittel weggelassen. Kein Wunder, dass sich, zumindest kurzfristig, eine Besserung einstellt.
Das ist aber keineswegs ein exklusive Phänomen, das nur auf die Fleisch-Diät zutrifft.
Eine Eliminationsdiät ist außerdem kein langfristiger Ansatz, sondern ein Reset. Darauf aufbauend kann die Ernährung dann wieder um nährstoffreiche und leckere Lebensmittel erweitert werden.
Die Erfolgsgeschichten von Anhängern der Carnivore Diet sind also nichts weiter als … Geschichten.
Wer heute versucht, mit wissenschaftlichen Quellen zu belegen, dass dieser Ernährungstrend gesund und unbedenklich sei, betreibt Augenwischerei. Es gibt schlicht und ergreifend keine Evidenz.
Der Darm braucht Ballaststoffe
In unserem Darm, besonders im Dickdarm, sitzen unzählig viele Bakterien. Wir nennen diese Kolonie im Kolon Darmflora. Und sie ist enorm wichtig für unsere Gesundheit, denn sie sind nicht nur maßgeblich an der reibungslosen Funktion des Immunsystem beteiligt, sondern schützen unseren Dickdarm vermutlich auch vor Erkrankungen wie Dickdarmkrebs.
Damit unsere Darmflora gesund bleibt, braucht sie Nahrung. Wie praktisch, dass sie genau die Bakterien das gerne essen, womit wir nichts anfangen können: Ballaststoffe. Die wiederum stecken überwiegend in Pflanzen. Wenn Anhänger der Carnivore Diet also keine Pflanzen essen, entziehen sie der Darmflora einen Teil ihrer Nahrung.
Das hat Veränderungen der Zusammensetzung der Bakterienkulturen zufolge. Und dass das Folgen und gesundheitlichen Risiken hat, ist unbestreitbar. Es ist nicht die beste Idee diese jahrtausendelange Beziehung zwischen Mensch und Bakterien auf’s Spiel zu setzen.
Übrigens sind Ballaststoffe auch wichtig für eine intakte Darmwand.
Die schädlichen Stoffe in Pflanzen sind gar nicht so schlimm
Schon lange halten sich Schreckensgeschichten von schädlichen Stoffen in Pflanzen. Sie heißen Lektine, Trypsin-Inhibitoren und Phytinsäure, stecken in grünem Blattgemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen und sind ganz, ganz böse. Zumindest in der Theorie.
Pflanzen enthalten tatsächlich Stoffe, die von »ein bisschen ungesund« zu »giftig« reichen. Das macht aus Pflanzensicht auch Sinn. Schließlich wollen sich die allermeisten Pflanzen vor Fraßfeinden schützen. Also produzieren sie Bitterstoffe und andere Substanzen, die Fraßfeinde, also uns, abschrecken sollen.
Doch nicht nur wir finden diese Stoffe nicht gut, sondern auch Krebszellen. Manche der verteufelten Stoffe in Pflanzen haben sich in Studien als anticancerogen entpuppt. Die Datenlage zu diesen Stoffen ist allgemein dünn bzw. es fehlen oft randomisierte Kontrollstudien an Menschen.
Und insgesamt kann man aufgrund der heutigen Faktenlage davon ausgehen, dass die Vorzüge pflanzlicher Lebensmittel die Gefahren deutlich überwiegen.
Carnivore Diet und Umwelt
Dass eine Ernährungsweise, die primär aus Fleisch besteht, nicht umweltschonend ist, kann selbst der glühendste Fleischfan nicht abstreiten. Selbst wenn das Fleisch regional gekauft wird, selbst wenn es nicht der Massentierhaltung entstammt, gehen trotzdem enorm viel Wasser und Futtermittel für die Produktion drauf.
Für die Pflanzenproduktion brauchen wir natürlich auch Wasser, Land, Dünger, Fahrzeuge. Und trotzdem sind die Unterschiede in benötigten Ressourcen, vor allem Wassern, enorm. Zudem werden große Mengen der weltweit produzierten Pflanzen zu Futtermittel verarbeitet.
Warum geht es Menschen so gut, die nur Fleisch essen?
Aber wieso berichten immer mehr Menschen, dass es ihnen mit dieser Ernährungsform so gut gehe. Gehen wir davon aus, dass die Berichte der Wahrheit entsprechen und die positiven Effekte tatsächlich beobachtet werden, so will ich die Hintergründe kurz erklären.
Isst man nur Fleisch heißt das auch: wenige bis keine Kohlenhydrate. Das wiederum hat niedrige Insulinspiegel und die damit einhergehenden positiven Auswirkungen zur Folge. Niedrige Insulinspiegel beeinflussen auch die »Hungerhormone« Leptin und Ghrelin; du bist weniger hungrig.
Dem zugute kommt ein Effekt namens Food Habituation. In Studien konnte gezeigt werden, dass Menschen, die jeden Tag dasselbe essen, mit der Zeit weniger essen. Niedrige Insulinspiegel und Food Habituation sorgen vereinfacht gesprochen für eine niedrigere Kalorienaufnahme. Und die zu Gewichtsabnahme.
Zudem scheint es logisch, dass die Carnivore Diet bestimmte physiologische Vorgänge hervorruft, die normalerweise beim Fasten auftreten. Das liegt unter anderem an besagtem niedrigen Insulinspiegel. Eine solche Ernährungsweise heißt auf Englisch übrigens »fasting mimicking diet«, eine Essform, die das Fasten nachahmt.
Wie schon weiter oben beschrieben sind die Effekte nicht auf die Carnivore Diet zurückzuführen. Sondern auf niedrige Insulinspiegel, Food Habituation und das Nachahmen des Fastenzustands. Nichts davon erreicht man exklusiv mit der Carnivore Diet.
Fazit: Carnivore Diet
Ich glaube nicht, dass die Carnivore Diet zum Ernährungstrend der Massen mutieren wird. Den aktuellen Hype in den USA verdankt sie namhaften Befürwortern wie dem kanadischen Psychologieprofessor Jordan Peterson und seiner Tochter Mikhaila.
Aufgrund fehlender stichhaltiger Langzeiterfahrungen und der angesprochenen Risiken, nicht zuletzt auch wegen der Auswirkungen auf die Umwelt, dürfte die reine Fleisch-Diät nicht mehr sein als ein guter Cheat-Day. Mal so richtig die Sau rauslassen. Morgens, mittags, abends Steak. Was für echte Männer. Und morgen gibt’s wieder Salat.
Ich empfehle es niemandem. Aber ganz ehrlich, es ist nicht meine Aufgabe zu entscheiden, ob man es probieren will. Und wenn du den Artikel bis hierhin gelesen hast, gehe ich davon aus, dass du ganz gut einschätzen kannst, ob es eine gute Idee wäre.
Trends erzeugen Gegentrends. Nachdem die halbe Welt vegan ausprobiert hat, scheint jetzt die Zeit der Fleischeslust gekommen zu sein. Was danach kommt? Wer weiß.
Johannes Herbst
Ich ernähre mich fast nur von Fleisch. Das hat mein seit 10 Jahren entzundenes vereitertes Sprunggelenk mit Arthrose nach 10 Jahren endlich geheilt. Ich habe vorher mit Low Carb und auch mit Kurzzeit- und Langzeit fasten experimentiert, aber das hat nicht ganz geholfen. Ich musste immer noch hochdosiertes Gewürzpulver mit Kurkuma nehmen, um die Entzündung im Griff zu haben. Jetzt brauche ich garnichts mehr und auch keine Medikamente.
Meine Nägel krümmen sich nicht mehr und meine Hautkrankheiten sind verschwunden.
Der Darm braucht keine Faserstoffe. Unser Vorfahren haben die Eiszeit nur als Fleischfresser überleben können. Im Gegensatz zu Affen, die Faserstoffe verdauen können, haben wir einen wesentlich kürzeren Darm, aber dafür dreimal soviel Gehirn. Kein schlechter Tausch.
Wenn einigen Menschen fast nur Fleisch essen, hat das keine Auswirkungen auf die Umwelt, vor allem, wenn sie viel Innereien, Knochenbrühe und tierisches Fett zu sich nehmen.
Jan Rein
Hallo Johannes,
danke für deine interessanten Einblicke in die Ernährungsweise. Sehr spannend und schön, dass du deine Arthrose damit in den Griff bekommen hast. Trotzdem kann ich nicht zustimmen, dass Faserstoffe für den GIT irrelevant wären. 1. Wissen wir fast nichts über den gesundheitlichen Zustand der Lebewesen, die während der Eiszeit lebten. B) Sind soweit alle Ernährungsstudien in der Meinung konsistent, dass Ballaststoffe (in einem gewissen Rahmen) förderlich für das Mikrobium und somit den Allgemeinzustand des Organismus sind.
Dem letzten Punkt kann ich wiederum zustimmen. Solange es nur wenige Menschen so halten, wie du, dürfte der Umwelteffekt vernachlässigbar sein. Trotzdem bereitet mir gerade die Zunahme des Fleischkonsums in Asien Sorgen hinsichtlich Umwelt.
Martin Hampf
Hallo,
ich lese Eure Beiträge sehr gerne, denn hier wird in der Regel nicht versucht, irgendwelche Trends oder auch irgendwelchen Blödsinn zu werten, bzw. zu unterstützen. Bitte weiter so!!
Ich kann dazu nur sagen, es tut bestimmt mal gut, Fleisch essen zu können und zu wollen, ohne immer den Gedanken an die Umwelt oder sonst irgendetwas verschwenden zu müssen. Inwiefern diese Diät sinnvoll ist, ob das global betrachtet sinnvoll ist, wage ich trotz allem zu bezweifeln. Wir haben in unserem Land genügend unsinnige Verhaltensweisen angenommen, bzw. wurden genügende idiotischer Verhaltensweisen geprägt, deren Sinnhaftigkeit mit normalem Menschenverstand nicht erfassbar ist. Als Beispiel nenne ich hier mal die Tüten beim Bäcker, welche mir erzählen, diese wären Co2-neutral gefertigt oder die mehr als fragwürdige Aussage, ein Elektroauto erzeuge keinerlei Emissionen uns sei somit das „wahre Verkehrsmittel“ Nummer 1.
Ich denke, wie bei diesen vorhergehenden Aussagen, ist es so, dass jede Diät davon lebt, etwas wegzulassen, damit eine bestimmte Wirkung eintritt. Dass diese Wirkung durchaus unterschiedlich je Individuum sein kann, ohne Frage, warum nicht. Ich tendiere eher dazu, dass eine gute Mischung von Lebensmitteln, für den jeweils einzelnen von uns betrachtet, eher sinnvoll ist, als dieser mehr als einseitige Ansatz einer angeblich guten Ernährungsweise.
Wenn mehr Menschen darauf achten würden, was Sie in sich hineinstopfen, dann könnten viele dieser Diäten auch gleich nach Ihrem Erdenken sofort wieder verschwinden…Das Beispiel ist oftmals zu erkennen: in das Auto kommen nur die besten Öle und Kraftstoffe, bei sich selber, da sparen sich viele alles vom Munde ab, hier gilt, gerade in Deutschland die Mentalität: „Geiz ist geil“! Vielleicht sollten mehr Menschen dazu übergehen, sich auf das „selber machen“ zu konzentrieren, hochwertige Nahrungsmittel zu kaufen und weniger stark verarbeitete Lebensmittel zu verzehren und sich einfach mal mehr zu bewegen und Sport zu treiben. Auch das kann helfen, sich gesünder, vitaler und schlanker zu fühlen. Wie immer und überall gilt doch, weniger ist oft mehr, die Dosis macht das Gift.
Viele Grüße
Martin
Laura Merten
Hallo Martin,
hab ganz lieben Dank für deinen Kommentar. Du bringst darin wichtige Ergänzungen prägnant auf den Punkt!
Viele Grüße
Laura
Senta
Hallo,
interessanter Artikel auf den ich gestoßen bin, weil ich gestern mal wieder meine Kindergarten Freundin zu besuch hatte und wissen wollte, was Menschen so erzählen wenn sie nur Fleisch essen. Wir sind beide 45 und nur 3 Tage auseinander. Ich ernähre mich mittlerweile seit 11 Jahren vegan (keine Fertig-essen-Veganer sondern wirklich frische Sachen), mache aber keine Religion daraus, da ich der Ansicht bin, jeder soll essen was er mag, mein Mann und Sohn essen Fleisch. Ich arbeite voll, habe Haus, Hund, mache neben dem Beruf, bin Bauleiterin, noch eine Weiterbildung und mache trotzdem Sport. Ich fühl mich superfit, 55 kg/1,68m brauche nie einen Arzt und weil ich mit dem ganzen Gesicht spreche habe ich lediglich Mimikfältchen, die gehören auch einfach dazu. Meine Freundin wiederum ist das komplette Gegenteil, seit ich sie kenne, also dem 3. Lebensjahr, isst sie nur Fleisch, kein Obst, kein Salat, kein Gemüse, einzige Ausnahme Kartoffeln/Pommes. Auf Wunsch ihres Mannes isst sie seit einiger zeit, wenn sie mal essen gehen den Beilagensalat, aber nur wenn er nur aus Blattsalat besteht. Sie hat kein Kind, eine kleine Wohnung, arbeitete auch Vollzeit, Verkauf im Innendienst, hat überhaupt keine Energie, an Sport ist nicht zu denken, ist ständig krank, ganz schlimm im Analbereich, erst schlimme Furunkel, jetzt Thrombosen, klar wenn man sich so ernährt. Sie ist außerdem leicht übergewichtig und sie sieht wesentlich älter aus, als sie ist.
Was ich schon alles gehört habe, als ich vor 11 Jahren zum Veganismus gewechselt habe, damals war das in keinster Weise so verbreitet wie heute, aber ganz ehrlich, wenn ich sie ansehe und mich, fühle ich mich in meiner Entscheidung mehr als bestätigt und kann gleich noch von einem Direktvergleich in Langzeitstudie sprechen.
VG Senta
Jan Rein
Hallo Senta,
schön, dass du auf unserer Seite gelandet bist! Ist ja spannend, was du von deiner Freundin und dir erzählst. Auch wir, Mitte und Ende Zwanzig, sehen im Freundes- und Bekanntenkreis, welche Unterschiede die Ernährung und der allgemeine Lebensstil auf Aktivität und Neigung zu Krankheit haben kann. In meiner Familie gibt es zwei Frauen, die wirklich überhaupt keinen Antrieb haben. Einfach Null. Und die ernähren sich sehr unausgewogen und meist von Fertigprodukten oder bestellter Pizza. Traurig, aber leider kann ich daran nichts ändern.
Viele Grüße
Jan
Julian
Hallo miteinander!
Zum Thema Ernährung fällt mir eigentlich nur ein, dass die Einstellung, wie man an etwas herangeht, einen wesentlich höheren Einfluss auf die “Resultate”, sprich Gesundheit und Wohlbefinden haben, als die entsprechenden Diäten.
Ich persönlich bin grundsätzlich offen für sehr vieles und verurteile niemanden für seine Essgewohnheiten oder den allgemeinen Lebenswandel.
Da die menschliche Physiologie durchwegs fähig ist mit sehr vielen Umwelteinflüssen klar zukommen und man bedenken sollte, dass ein erwachsener Mensch in der Lage ist bis zu 3 Wochen ohne Nahrung aber nur 3 Tage ohne Wasser und in sehr guten Fällen 3 Minuten ohne Luft auszukommen, ist mir nicht ganz verständlich, dass man solch ein Bohei um die Ernährung macht.
Was ich vorallem an der veganen Lebensweise beobachtet habe ist, dass Menschen die so Leben sich vermehrt mit Yoga und ähnlichem befassen. Was zur Folge, dass ein grösseres Augenmerk auf die Atmung gelegt wird. Erfahrungsgemäss atmen sehr viele Menschen relativ flach und nutzen kaum die ganze Kapazität ihrer Lungen.
Ich kenne sowohl herkömmlich essende, als auch vegetarisch und vegan lebende Menschen, die ein desolates Bild abgeben. Es per se an der Ernährung aufzuhängen empfinde ich, als würde man ein Pferd von hinten anzäumen.
Sagt man nicht Jesus nach folgenden Satzt gesagt zu haben:” Es kommt nicht so sehr darauf an, was ihr in euren Mund steckt, sondern viel mehr darauf, was aus ihm heraus kommt.”
Dies interpretiere ich dahingehend, dass unser Gedankengut und wie wir es in die Welt hinaus tragen, im Grossen und Ganzen wichtiger sind, als Diäten.
Um mit dem Mythos aufzuräumen, dass Fleisch für seine Produktion sehr viel Wasser benötigt und ökologisch bedenklich ist, ziehe ich gerne meine Erfahrung als Landwirt und Rindviehhalter heran. Da ich die Zahlen 1. eins zu eins jeden Tag ermitteln kann und 2. den ökologischen Effekt einer gewissenhaft gemanagten Rinderherde auf unserem Weideland sehen kann.
Hier zu muss ich aber etwas weiter ausholen.
Das Ding mit dem Wasser:
Ein Kalb von Geburt, bis es bei uns mit zwischen 15-22 Monaten geschlachtet wird. Trinkt im Schnitt zwischen 8000 und 12000 Liter Wasser, wovon etwas mehr als die Hälfte über den Urogenitaltrakt wieder ausgeschieden werden.
Bei der Schlachtung braucht es pro Tier zwischen 100-200 Liter Wasser für die Reinigung. Bei einem Tier, welches mit einem effetivem “Fleischertrag” von gut 140 Kilogramm auf die Wage bringt sind wir bei einem Wasserbedarf pro Kilogramm von etwas zwischen 60 und 90 Litern.
Wenn man hier bedenkt, dass die Tiere allesamt Quellwasser trinken, welches sonst ohnehin den Bach abwärts geflossen wäre, relativiert das diese Zahl doch noch etwas.
Zu dem ökologischen Effekt der Rinder:
Seit wir ein sehr schnell rotierendes Weidesystem betreiben, mit langen Regenerationsintervalen von 5-8 Wochen, nach jeder Beweidung. Ist eine grosse Veränderung in der botanischen Zusammensetzung der Weidefläche augenscheinlich. Der Humusgehalt stieg, binnen 4 Jahren von anfänglich 1,6% auf 3,8%.
Der Gesamtertrag des Ökosystems ist definitiv höher, wenn Weidetiere darauf richtig gemangt werden. Das Problem der heutigen Landwirtschaft liegt, nicht zu erkennen, dass Landwirschaftsland sich nur durch die Bewirtschaftung als dynamisches System effektiv und auch regenerativ betreiben lässt.
Leider misst man heutzutage viel zu sehr im Massstab Geld, ohne mit einzubeziehen, dass es gewisse Dinge gibt, die sich nicht mit Geld messen lassen. Schönheit zum Beispiel, wenn eine horntragende Mutterkühenherde, mit kleinen Kälbern und einem Stier, friedlich auf einer satt grünen Wiese unter Obstbäumen grasen.
So brauchen wir keine Ökosysteme zu zerstören. Im Gegenteil, wir bereichern sie. Mit einjährigen Kulturen, die alle, darauf angewiesen sind, dass eine bestehende Vegetationsdecke, mechanisch oder chemisch entfernt wird, damit sie wachsen können, wird jedes Jahr empfindlich in Systeme eingegriffen.
Wenn wir unsere Ernährung, weg von einjährigen Pflanzen, hin zu einer mehrjährigen Polykultur verschieben, sehe ich ein grüne Zukunft, andernfalls ist die Desertifizierung auch in Europa nicht fern.
Fleischkonsum, auch in eher exzessiver Form, wie es in einer carnivoren Ernährung der Fall ist, kann sehr wohl ökologisch und auch ethisch sinnvoll sein, wenn das Fleisch von Tieren Stammt, die zur Bereicherung bestehender Ökosysteme beitragen und auf humane Art, mit Wertschätzung für ihr Wesen geschlachtet, dergestalt auf der Wiese in der Herde geschossen werden. Stressfrei und leidlos.
Möchte jemand noch die CO2- oder Methankeule gegen Nutztierhaltung schwingen, sei gesagt, das ca. 98% des Methans in unserer Atmosphäre aus Feuchtgebieten, Seen und Meeren stammen. Ähnlich verhält es sich mit dem C02. Welches mal so beiläufig mit einer der wichtigsten Bestandteile der pflanzlichen Photosynthese ist. Ohne genügend CO2 kein Pflanzenwachstum.
Ich hoffe zum denken angeregt zu haben.
Liebe Grüsse
Julian
Hannes
Spitzen Kommentar!!
Ich ernähre mich derzeit auch carnivor, weil es mich interessiert, ob die vielen positiven Effekte auch bei mir eintreten.
Kalisis
also ich ernähre mich seit längerem low carb. immer mit viel fleisch und zeitweise auch nur fleisch. die leute schätzen mich grundsätzlich 10 jahre jünger. essen ist tatsächlich ein großes hobby. und essen soviel ich will ohne zuzunehmen ist es für mich wert. Ich glaube der mensch ist ungeheuer anpassungsfähig und lernt mit jeder ernährungsform zu leben ohne großartig krank zu werden
Elihu
Wow eines der besten Kommentare, was ich seit langem gelesen habe. Ich finde auch den Punkt super zu hören, dass es noch ein paar Bauernhöfe gibt, die die Kuherde in einem so natürlich wie möglichen Zustand lässt. Also die Kälber und Stiere nicht trennt. Ich ernähre mich in letzter Zeit auch in Richtung Carnivore (in “Richtung” desshalb, weil ich leider einige Ausnahmen mache) und wir (Familie) kaufen auch oft bei Einem Hof ein der die Tiere sehr frei hält und die Herden da lässt wo sie grasen wollen usw. Die Ernährungsweise betreibe ich seit ca. einem Monat und kann wegen der leider doch vielen Ausnahmen keine sicheren Aussagen dazu treffen, ob die positiven Effekte von Carnivore wirklich so groß sind, aber was mir auffällt ist, dass die Kohlenhydrate nach längerem Entzug immer zu Darmproblemen führen (vor allem Blähungen).
Ernst Neumann
Ich war als Kind allergisch gegen Weizen.Habe eine carnivore Diät gemacht um meinen entzündeten Magen auszuheilen.Irgendwann hab ich wieder etwas Salat vertragen.Aber Kartoffeln und Reis war dann zuviel ich bekam Diabetes.Blutgruppe 0 sollte kein ´Getreide essen.Wir haben mehr Magensäure als andere Blutgruppen.Fleisch ist gut für Blutgruppe 0 wir verdauen das am besten.Gruss an unsere Reptiloiden Vorfahren
MartinF
Wäre schön, wenn ihr die Mainstream-getriggerten Kommentare über die Umwelt bei solchen Artikel mal weglassen könntet.
Bei Ernährungs-Themen wo´s um die Gesundheit geht hat die Umwelt außen vor zu sein.
Hier muss man sich entscheiden, was einem wichtiger ist. Das Umwelt-Affentheater oder die eigene Gesundheit.
Kein Mensch erstickt am CO2 nur weil ein andere die carnivore Diät macht.
Jan Rein
Hallo Martin,
1) Woher kommt die Unterstellung, der Umweltbezug wäre Mainstream-getriggert?
2) Gerade aus gesundheitlicher Sicht gibt es (bis auf sehr wenige Ausnahmen) nichts, was für die Carnivore Diet spricht. Und wenn, dann nur für einen sehr, sehr kleinen Teil der Bevölkerung.
3) Was die paar Promille Carnivore-Anhänger dann an CO2 verursachen ist tatsächlich zu vernachlässigen.
4) Menschliche Gesundheit kann man nicht, wie du schreibst, losgelöst von jedem Umweltbezug bewerten. Denk nur mal an die Landwirtschaft für den Anfang.
Koala
Ein interessanter Artikel. Bevor ich diese Diät probiere, wollte ich mir Gegenmeinungen einholen.
ABER: Jordan Peterson ist kein Befürworter dieser Diät. Er hat eindeutig gesagt, dass er diese Diät niemand empfiehlt.
Kann man das bitte im Artikel ändern?
Jan Rein
Er spricht aber gerne darüber (z.B. bei Joe Rogan), wie sehr sie ihm und seiner Tochter (die damit Geld verdient) guttut. Er hat jedenfalls über die Reichweite des Podcasts, seiner eigenen Videos und Auftritte zur Popularität der Carnivore Diet beigetragen.
Viele Grüße
Jan
Christoph Becker
Das mit den fehlenden wissenschaftlichen Untersuchungen ist falsch. Es gibt eine ganze Reihe sehr eindrucksvolle historische Beispiele, für carnivore Gesellschaften. Zum Beispiel Dinghis Kahns Mongolen, die Massai, verschiedene Indianerstämme, die Eskimos und die Isländer (zumindest in den Jahrhunderten, in denen Island keinen Kontakt mehr zu Europa hatte).
Für mich war vor die Argumentation entscheident, dass der Mensch im Grunde ein von Pflanzenfressern abstammender Fleischfresser ist. Für einen Pflanzenfresser ist unser Dickdarm ist zu kurz und unser Gehirn ist zu groß und zu energieaufwendig. Wir sind die Nachfahren von am Tag in der Savanne oder Steppe im Rudel oder auch einzeln jagenden Raubtieren. Wir haben die Verdauung von Gras an Wiederkäuer ausgelagert.
Wegen der Umwelt und dem Klima habe ich wegen meiner Fleischdiät kein schlechtes Gewissen. Warum habe ich in https://www.freizahn.de/2018/09/infos-und-gedanken-zur-fleischdiaet/#eine_gute_nachricht_fuer_das_klima_die_boeden_und_das_gesundheitswesen erklärt.
Gut gemanagte Rinderherden sind eines der besten und wichtigsten Werkzeuge um die Klimaerwärmung in kurzer Zeit zu stoppen, um zu kehren und auch um die CO2-Konzentration in der Atmosphäre wieder zu senken, wie ich in verschiedenen Artikeln gezeigt habe.
Jan Rein
Klar gibt es viele Stämme wie die Massai, die sich fast ausschließlich von Fleisch ernähren. (Es gibt aber natürlich auch andere Naturvölker, die sich zum Großteil pflanzlich ernähren.) Solche Beobachtungen sind aber nicht der wissenschaftliche Goldstandard, wenn es um die Bewertung einer Ernährungsweise geht. Was fehlt sind Kontrollstudien, die aber bestimmt in nächster Zeit kommen werden. Dann ist es aber, wie bei Ernährungsstudien generell, schwierig auf Langzeiteffekte zu schließen.
Dass die Entwicklung unserer Vorfahren auch durch den Konsum von Fleisch vorangetrieben wurde, steht außer Frage. Das Kochen und andere Faktoren spielten dabei aber auch eine wichtige Rolle. Dass Fleisch alleine für unser großes Hirn und andere Entwicklungen verantwortlich war, wird in wissenschaftlichen Kreisen nicht mehr angenommen (bzw. wurde das bis auf wenige Ausnahmen auch nie).
Gut gemanagte Rinderherden sind ja schön und gut. Leider essen die meisten Menschen nicht so bewusst, kaufen Billigfleisch aus der Massenhaltung und essen Fleischprodukte aus fragwürdiger Herkunft in Fertiglebensmitteln.
Viele Grüße
Jan
Bernd
Interessant wie viele Leute versuchen konkrete Diäten zu isolieren und zu vermarkten (psychisch). Ich habe mit ketogener Ernährung und Fitness in 14 Monaten 30kg Körperfett verloren und 12kg Muskeln aufgebaut. Ich war nicht dauerhaft in Keto…hab öfters Pause für Wochen gemacht..Aber wenn in Ketose dann nur Fleisch und 2-3 Mal am Tag jeweils 100gr grüne Salatmischungen mit Olivenöl oder MCT…keine normalen Speiseöle mehr. Mein Arzt war damals gegen Keto, jedoch sagte er danach….was immer sie da gemacht haben, ihr Bluttest war wie im Bilderbuch….weiter so.
Ich denke als Steinzeitler haben wir uns in den gemäßigten Klimaten im Sommer mit Pflanzen und Fleisch vollgeladen um dann vom Okt-April nur mit Fleisch zu überleben.
Agrarwirtschaft wurde erst vor 15.000 Jahren angefangen….ich glaube nicht daß wir uns genetisch seitdem großartig verändert haben.
lG Bernd
Alicia
Ich esse seit 3 Monaten hauptsächlich Fleisch, Fisch, Eier, und Butter/Sahne/Käse, also Carnivore. Ich bin nicht 100% carnivore, sondern circa 95%. Wenn ich grade kein Fleisch zur Verfügung habe esse ich Nüsse, oder Oliven (low carb Lebensmittel halt), und ab und zu trinke ich Milch im Kaffee. Mir geht es SUPER wenn der Großteil oder 100% meiner Kalorien von Fleisch kommen. Ich hatte viele Jahre lang extreme Probleme mit Hefepilzinfektionen. Das hat mich schwer beeinträchtigt, koerperlich und mental auch. Nichts hat geholfen, außer carnivore. Sobald ich Kohlenhydrate essen, gehts mir richtig schlecht und nach ein paar Tagen bekomme ich dieses elende krankheitsgefuehl wieder und die Infektionen kommen wieder. Abgesehen davon, tut mir nach ein paar Wochen carnivore Ernährung nichts mehr weh. Meine Muskeln sind viel weniger angespannt, meine Stimmung ist viel besser und ich kann mich den ganzen Tag über konzentrieren, anstatt nach ein paar Stunden schlapp zu machen. Heißhunger usw ist auch weg. Kopfschmerzen sind weg. Ich denke überhaupt nicht an Essen, außer dann wenn es Zeit ist zu essen. Ich habe nichts abgenommen aber mir geht es 10000X besser also vorher. Keine andere Ernährungsweise hat mir je SO gut getan. Ich wünschte ich hätte früher von Carnivore erfahren. Mangel bekommt man bei carnivore absolut nicht. Der Körper holt sich aus Fleisch/Fisch/Eiern wirklich alles was er braucht.
Als ich das erste mal von carnivore gehört habe dachte ich übrigens das wäre totaler Humbug. Diese Ernährungsweise spricht eben gegen ALLES das einem von dem Medien und BigAg (agriculture) immer erzählt wird.
An den Autor des Blogs, bitte versuch doch mal 1 Monat Carnivore. Und *dann* schau mal ob du immer noch so skeptisch bist. It’s worth it!
Jan Rein
Das freut mich! Mein Artikel beleuchtet ja die wissenschaftliche Seite der Carnivore Diet und ich bestreite nicht, dass es einige Erfahrungsberichte (meist Kurzzeit, manche Langzeit) gibt, die sehr positiv ausfallen. Aber es gibt nunmal aus ernährungswissenschaftlicher Sicht keine Evidenz, nichtmal Hinweise, dass eine reine Fleisch-Diät gesundheitlich zu empfehlen ist.
Wenn das für dich nach drei Monaten funktioniert, ist das super. Aber das reicht nicht für ein wissenschaftliches Fazit. Dafür müsste man u. a. wissen, wie du vorher gegessen/gelebt hast, was du in der Zeit ggf. noch geändert hast – und das Ganze dann mit Kontrollgruppen vergleichen und im großen Stil untersuchen.
Generell (habe ich ja auch geschrieben) hört und liest man solche Erfahrungsberichte ja bei jeder Ernährungsform, die es nur gibt. Langfristig, über Jahre und nach dem Diet Honeymoon, sieht das dann oft weniger rosig aus.
Viele Grüße
Jan
Philipp
Ein interessanter Beitrag.
Ich bin in der Tat über Jordan Peterson und seine Tochter auf dieses Thema gestoßen und war auf der Suche nach sachlichen Stellungnahmen hierzu.
Gerade der Fall von Mikhaila Peterson ist halt außerordentlich krass. Ihre Autoimunerkrankung hat ihr schon im zweiten Lebensjahrzehnt erste künstliche Gelenke beschert, sie war schwer depressiv und hatte zahlreiche weitere körperliche Schäden neben den Gelenkproblemen.
Und sie berichtet, dass sie starke Rückfälle hat, wenn auch nur mal ein paar Pfefferkörner auf ihr Steak gelangen.
Ich halte viel von ihrem Vater, der ein hochgradiger und tausendfach zitierter Wissenschaftler ist, der auch viel von Biologie und Evolution versteht. Man sollte nicht mit fachlicher Autorität argumentieren („XY hat gesagt, dass es so ist“) – aber dennoch, Ich frage mich, wieso er nicht die gleichen Bedenken habt, wie ihr. Auch J. Peterson berichtet von den krassesten Verbesserungen, so dass es fast schon esoterisch klingt. Vom gestoppten Zahnfleischrückgang bis zum gestoppten Schnarchen ist alles dabei.
Mir ist das ganze Thema schwer begreiflich. Wie kann ein Pfefferkorn das Immunsystem dazu bringen, die eigenen Gelenke anzugreifen? Wieso schert es den Körper, ob er Glukose aus einer Kartoffel oder aus dem Glykogen des gegessenen Fleisches bekommt?
Ein eigenartiges Thema, das alles.
Vielleicht habt ihr recht und es geht nur um die Elimination von Schrott, zumindest für die Leute, die es nicht so schwer wie Mikhaila traf.
Ich selbst esse seit einigen Wochen keinen Müll (Chips, Fertigprodukte, Weißmehl, Wurst) mehr und überwiegend unverarbeitete Sachen, Milch- und Vollkornprodukte, und fühle mich signifikant besser.
Jan Rein
Ich glaube tatsächlich, dass es (wie bei so vielen Diäten) der Honeymoon-Effekt ist. Aber es ist nicht auszuschließen, dass in seltenen Fällen, bei komplexen Autoimunerkrankungen, sogar Gemüse und Pfefferkörner Probleme machen können. Das in irgendeiner Form zu verallgemeinern – vor allem für “Normal-Gesunde” – halte ich nicht für sinnvoll.
Yv
Unfug Vitamin c,e,k Folsäure sind alle in Leber enthalten..reden sie nicht so einen Unfug. Das sind sofort biologisch verfügbare Vitamine und keine wie bei Obst u Gemüse die nur teilweise in Verbindung mit tierischem Fett aufgenommen werden können…Es gibt keine Mangelernährung durch reines Fleisch essen. Zumindest nicht wenn man alles vom Tier ist…Hirn, Herz, Leber Nieren usw usw…Sonst ganz guter Artikel
Luis Lerner
Immer wieder wird hier behauptet, es gäbe keine wissenschaftlichen Beweise für die positiven Wirkungen einer kohlenhydratarmen Ernährung. Dabei hat Dr. med. Wolfgang Lutz die wissenschaftlichen Grundlagen einer carnivoren Diät bereits vor mehr als 50 Jahren in seinem Buch “Leben ohne Brot” ausführlich erörtert.
Kathi
Bitte lest euch unbedingt das Buch Carnivore Code von Dr. Paul Saladino durch oder hört mal in seine YT videos rein! Es ist voll von Studien, die zeigen welche Vorteile eine NOSE to TAIL Carnivore Ernährung hat. Wir brauchen keine Ballaststoffe-Punkt. Gibt auch Studien dazu. Die Hadza (Tansania) essen Fleisch, Honig und ab und an Beeren. Selten Wurzeln/Knollen aber nur, wenn sie nicht jagen gehen können. Wichtig ist, um alle Nährstoffe zu bekommen, auch Innereien zu essen wie z.B. Leber (nicht zu stark erhitzen), Herz, Niere, Hirn, Knochenmark usw…. Nur Steaks und Speck kann nicht funktionieren ^^. Auch die Qualität des Fleisches ist wichtig!!! Nur grasgefüttert und artgerecht gehalten, damit auch wirklich genügend Omega 3 und andere Vitamine (z.B. B Vitamine) ausreichend vorhanden sind.
Auch Dr.Ken Berry ist sehr bewandert in diesem Thema.
Jan Rein
Dann schau dir gerne mal die Studien über die Hazda an, z. B. diese hier: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3996546/#!po=77.5000
Da siehst du schnell (auch im Anhang der Studie), dass die Hazda sehr wohl reichlich Ballaststoffe essen und u. a. wegen der vielen “Tubers” (Wurzelknollen) und anderen Pflanzen eine so diverse Mikrobiota haben.
Zu behaupten, dass Menschen keine Ballaststoffe brauchen ist aus wissenschaftlicher Sicht einfach falsch. Es gibt Fälle (v. a. bestimmte Erkankungen), bei denen weniger Ballaststoffe hilfreich sind. Aber das gilt nicht für Normal-Gesunde.
Pascal
Aus persönlicher Erfahrung ist es absolut empfehlenswert es zu probieren. Nach einem Jahr Carnivore sind meine Darmprobleme weg, mein Reflux ist weg (ich kam vorher keinen Tag ohne Medikamente aus, jetzt komplett ohne), 20kg sind weg, Müdigkeit ist weg, Antidepressiva auch weg. Fantastisch! Hab mich in der Zeit auch extrem viel über das Thema informiert.
Ich möchte auch noch auf ein paar Punkte im Artikel eingehen.
Vitamin C ist ein interessanter Fall. Ich und viele andere hätten schon längst Skorbut bekommen müssen, offensichtlich ist das nicht der Fall. Fleisch scheint tatsächlich dagegen zu schützen, warum auch immer. Das ist auch nachzulesen in “Fat of the land/Not by bread alone” von Vilhjalmur Stefansson (PDF gibts im Internet) wohingegen der damals hochgepriesene Limettensaft bei mehreren Expeditionen versagte.
Folat gibt es übrigens reichlich in Leber, zum Thema Vitamin E muss ich zugeben hab ich keine Antwort gefunden. Es ist auf jeden Fall in Tierprodukten enthalten (wenn auch in geringeren Mengen) und es werden ähnliche Behauptungen wie zu Vitamin C gemacht. Auch wird die Genauigkeit der RDIs manchmal angezweifelt, die RDI zu Vitamin C scheint jedenfalls nicht ganz zu stimmen.
Ballaststoffe werden jedenfalls nicht für den Stuhlgang benötigt. Kann ich bestätigen. Was die Darmflora angeht, wir wissen wirklich zu wenig darüber um irgendwelche Behauptungen aufzustellen. Welche Zusammensetzung von Bakterienkulturen “gut” oder “schlecht” sei sind bestenfalls Vermutungen. Als ich das letzte Mal vor kurzem einen Salat gegessen habe (als Experiment) war das Ergebnis 2 Tage Blähungen und Magenschmerzen. Hat mich stark an die Zeit erinnert bevor ich auf Carnivore umgestiegen bin, wo das der tagtägliche Zustand war inklusive Durchfall.
Die schädlichen Pflanzenstoffe sind anticancerogen, aber die schädlichen Pflanzenstoffe wissen nicht was Krebs ist. Sie sind anticancerogen weil sie giftig für alle Arten von Zellen sind. Ich finde es fehlt auch ein Hinweis dass manche dieser Substanzen nicht akut giftig sind, aber die Nährstoffaufnahme Hemmen. So zum Beispiel Oxalat, welches vor allem die Calciumaufnahme verhindert und Calciumoxalat-Kristalle formt, der Hauptbestandteil von Nierensteinen.
Cheers
Michelle Kern
Ich kann nicht behaupten von Ernährung viel zu wissen, aber ich stehe momentan vor dem Problem, dass mein Partner gerne abnehmen möchte aber von meinem gesunden gemüselastigem Essen einfach nicht satt wird. Daher wollen wir unsere Ernährung auf eine Fleischbasierte umstellen. Allerdings keine exklusive. Ich denke dabei an viel Putenfleisch und dazu einen Salat, sowie hin und wieder Obstsalat. Wie mit allen Ernährungsformen bin ich weiterhin eigentlich überzeugt davon, dass es die Menge macht. Ich bin gespannt ob diese Ernährungsweise leicht abgewandelt die gewünschten Effekte bringt, ohne Mangelerscheinungen.
Liebe Grüsse
Michelle
Robert Raab
Erfolg wird eine Umstellung zu Fleisch nur bringen, wenn viel, viel Fett dabei ist. Putenfleisch dürfte da eher problematisch sein. Eine Hervorragende Fett- und Eiweisquelle sind Eier. Butter und Sahne helfen ebenfalls. Die sind zwar kein Fleisch, zählen aber zur karnivoren Ernährung und bieten viele Vorteile. Meine Frau hatte übrigens Jahrelang offene / rissige und sehr schuppige Rauhe Hände und Füße. Versuche das durch nahezu vegane und basenüberschüssige Ernährung zu heilen sind allesamt gescheitert. Seit November 2020 ernähren wir uns Ketogen mit hohem Fleisch- und Ei-Anteil, ohne Getreide und etwas Salat und wenig Beerenobst. Die Füße und Hände sind mittlerweile vollständig ausgeheilt. Ach ja, seither klappt es bei meiner Frau auch mit dem Abnehmen. Allerdings hilft auch bei dieser Ernährung dafür nur ein Kalorienmangel.
Claire
Nach zwei Jahren, in denen ich mich zu 99 % carnivorisch ernährte, kann ich folgendes Feedback geben. Keinen Blähbauch mehr und auch keine Blähungen, wenn dann geruchlos. Dafür ein konstantes Energielevel über den Tag verteilt, ohne diesen Nachmittagstiefs. Ich habe mich auch vorher schon “gesund” ernährt ohne Schrott wie Fertignahrung & Co, es ist also nicht das Weglassen der ungesunden Nahrung. Menschen, die kerngesund sind, sollen gern essen, was ihnen bekommt. Ich stelle aber mal die Frage in den Raum, wer denn heutzutage wirklich noch gesund ist?! Meine Diagnose vor 22 Jahren lautete Morbus Crohn, ich habe alles Mögliche vorher getan; Nahrungsergänzungsmittel, Fastenkuren, diverse Ernährungsformen und Eliminieren von Nahrungsmitteln. Auch andere Lebensstilfaktoren wie Bewegung, Atmen, Schlaf, Sonne etc. habe ich optimiert. Erst mit dieser Ernährungsform geht es mir gut – natürlich ohne Medikamente.
Wenn man einmal begriffen hat, dass eine Autoimmunerkrankung selten allein kommt und man, wenn man sich auf die Schulmedizin verlässt, verlassen ist – der nimmt hoffentlich seine Gesundheit selbst in die Hand.
NoExtreme
Wenn man bedenkt, dass in den USA auch viele fragwürdige Inhaltsstoffe erlaubt sind und es bei vielen Amis als schick gilt sehr viel zu essen, finde ich die Erfahrungsberichte mancher Blogger nicht erstaunlich. Viele ergänzen ihren Ernährungsstil nach kurzer Zeit um Sport. Manche ergänzen nach ein, zwei Jahren ihre Berichte um die Einnahme weiterer “supplements”, für die Erkenntnis muss man aber mehrere Videos schauen.
Das ist nicht wissenschaftlich, aber interessant. Wissenschaftliche Studien sind häufig nicht die letzte Erkenntnis, sondern werden nach Jahren widerrufen, neue Studien mit anderen Studienteilnehmern ergänzen und erweitern den Horizont (Butter ist schlecht, Butter ist toll, Butter in Maßen ist toll, Streichfett verstopft Arterien, …). Das ist ok, wenn man weiß, dass es so läuft.
Muss es eine Lösung für alle und für immer geben? Macht die Dosis das Gift? Können Erwachsene, die komplizierte Sachen machen wie Häuser kaufen, einfach zum Arzt gehen und den Prozess begleiten (Blutbild etc.) lassen?
Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, hilft ein Ernährungs”reset”, aber auf lange Zeit?
Für die Fraktion Früher-war-Ernährung-XY-besser, wie hoch war damals die Lebenserwartung? Hungersnöte? Komischerweise macht keiner die 3-Kilo-Birkenrinden-Diät. Viele möchten faire Preise für ein bunte Vielfalt guter Lebensmittel nicht bezahlen. Wenn vor hunderten Jahren die Ernte ins Wasser gefallen ist, gab es noch nicht einmal eine schnöde Kartoffel. Und vor tausenden Jahren hat dich dein Essen gegessen.
Medien spülen azyklisch Schlagzeilen mit ach-so-schädlichen Lebensmitteln und Inhaltsstoffen nach oben. Damit manche Folgen davon überhaupt eintreten, müssen stellenweise solche Mengen vertilgt werden, die schafft man überhaupt nicht (Stichwort, Pflanzengift in Ben & Jerrys Eis).
Gesunde Ernährung, viel Bewegung an frischer Luft und ein nettes soziales Umfeld helfen bestimmt, gibt aber nicht so viele “clicks & likes”, wie extreme Verhaltensweisen. – “Auf dem Mond ist noch kein Mensch an Übergewicht gestorben”.
Japanische und mediterrane Ernährung ist ein interessanter Gegenpol. Versuch macht kluch.
Währenddessen werden Kinderwagen auf Auspuffhöhe durch die Gegend geschoben. Erkrankungen können damit doch nichts zu tun haben, dass muss am Gemüse liegen 😉
SUTON
Interessanter Beitrag. Viele Menschen haben ihre eigenen Ernährungsvorlieben und wollen sich nicht von anderen überzeugen lassen. Unabhängig davon, ob jemand Fleisch oder nur Gemüse mag, müssen Sie daran denken, diese Lebensmittel gut aufzubewahren, beispielsweise im Kühlschrank. Dann bleibt alles länger frisch und lecker
Paul Buksbaum
hi
erstmal danke für den Bericht!
Aber….es gibt immer ein Aber 😉
Ganz so einfach ist es nicht!
Ich selbst befasse mich seit 42 Jahren mit Ernährung, besonders im Bereich Leistungssport/Bodybuilding. Kurzum ich bin nicht nur ein Theoretiker!
Dazu kommt das ich aktuell seit 7 Wochen mich Carnivore ernähre und es insgesamt 12 Wochen machen werde. Habe davor und werde danach Blutbild abnehmen und zu vergleichen. usw.
Aktuell geht es mir blendet! Da ich mich vorher so oder so Lowcarb ernährte viel es mir nicht schwer mich auf carnivore umzustellen !
Aber ich melde mich hier hauptsächlich weil ich mich zum Thema Ballaststoffe äußern wollte ! Das sagt die neuste Studienlage diesbezüglich:
WISSENSCHAFTLICHES · 12. April 2023
Ballaststoffe
Ballaststoffe können von unserem Magen nicht gespalten werden, da wir die Enzyme dazu nicht besitzen. Auch im Dünndarm können Ballaststoffe nicht absorbiert werden. Im Dickdarm können Bakterien schließlich die wasserlöslichen Ballaststoffe, wie Lichenin, Inulin, Pektin, Agar, Carrageen, Hemicellulose oder Raffinose fermentieren, wasserunlösliche Ballaststoffe, wie Cellulose, Chitin, Hexosane, Lignin oder Xanthan dagegen nicht.
Ballaststoffe binden das bis zu 100-fache an Wasser. Alle Mehlsorten, auch Weißmehl, enthalten mindestens 3 % Ballaststoffe. Bei der Fermentation können toxische Gärungsalkohole gebildet werden, die die Darmschleimhaut und Immunabwähr schädigen. Ballaststoffe binden auch Mineralstoffe, Gallensäure und Cholesterin. Somit kann ein Mangel an Mineralien, Gallensäure und auch eine Verminderung des Cholesterinwertes auftreten, die sonst vom Darm resorbiert würden. Die DGE empfiehlt mindestens 30 g Ballaststoffe pro Tag zu sich zu nehmen. Das entspricht einem Stuhlvoumen von mehr als 3000 g täglich![1]
Dass Ballaststoffe gegen Verstopfung helfen, wurde bereits widerlegt.[2]
Im Gegenteil. In einer Studie bekamen 63 Personen mit Verstopfung unterschiedlich ballaststoffreiche Ernährungspläne. Eine Gruppe darunter erhielt eine gänzlich ballaststofffreie Diät. Die Symptome Verstopfung, Blähungen, Blut im Stuhl oder auch Darmschmerzen verstärkten sich bei der Gruppe mit ballaststoffreicher Ernährung, sie verminderten sich bei der Gruppe mit wenig Ballaststoffen und, welch Wunder, in der dritten Gruppe ohne Ballaststoffe verschwanden alle diese Symptome vollständig.[3]
Dr. Paul Mason vergleicht die Analogie zwischen Verstopfung und Ballaststoffen so als würde man einen Stau mit mehr Autos beheben wollen. Ein Argument der Befürworter von ballaststoffreicher Ernährung ist die Produktion von kurzkettigen Fettsäuren durch die Bakterien im Dickdarm, die dann wiederum die Darmepithelzellen nähren. Richtig ist aber, dass die Zellen letztlich erst die Ketone nutzen, die aus den Fettsäuren umgewandelt werden. Und da gibt es auch Studien, die zeigen, dass eine Versorgung dieser Zellen durch Ketone im Blut wesentlich effektiver ist als durch kurzkettige Fettsäuren, die durch Darmeinläufe zugeführt wurden. IBS konnte durch eine ketogene Ernährung besser gelindert werden. [4]
Und dazu kommt, dass man durch eine fleischbasierte Ernährung genauso diese kurzkettigen Fettsäuren im Darm produziert. Isobutyrate und Isovalerate werden sogar in größeren Mengen produziert verglichen mit einer pflanzenbasierten Ernährung. In dieser Studie wurde außerdem gezeigt, dass sich die Bakterienzusammensetzung und damit das Mikrobiom sehr schnell, nämlich innerhalb von einem Tag durch andere Kost ändert.[5]
Ich hoffe ich habe helfen können !
Gruß Paul